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                                        Zum ersten Mal allein!

"Es wird sehr, sehr schwer werden, 700km entfernt zu wohnen..."
"Du hast doch so eine gute Beziehung zu deiner Mutter, da gibt es sicherlich viel Trennungsschmerz..." 
"Früher musstest du doch frühzeitig abgeholt werden, weil du so starkes Heimweh hattest. Nun willst du wirklich dort hinziehen, wo der nächste Bekannte erst 11/2 Stunden entfernt wohnt?" "Gerade als Schüler hat man es in der Ausbildung nicht leicht, nun kannst du keine Rückenstütze durch die traute Heimat erfahren!" 

Mit diesen Aussagen ging ich nun in die neue Stadt, 700km entfernt, um meinen Traumberuf der Hebamme zu erlernen. Jetzt kann ich auf mein erstes 3/4 Jahr "Allein-sein" zurück schauen und kann nur sagen: Nichts von dem ist eingetreten, was mir von so Vielen prognostiziert wurde. 
Im Gegenteil: Ich bin überglücklich! Von Anfang an war mir bewusst, wenn ich dem Herrn nahe bin, werde ich all´dieses Heimweh, den übermäßigen Abschiedsschmerz nicht so erleben müssen. Natürlich viel es mir auch mal schwer, wenn man nach Hause kommt und keiner ist da... Doch mein Ziel war in dieser anfänglich ungewohnten Zeit, im Herrn zu erstarken. 
Wenn ich erfüllt bin mit Jesus, gibt diese Beziehung mir mehr, als wie es mir je ein Mensch geben könnte.
So erlebte ich eine sehr intensive Zeit.

 

Von Anfang an fühlte ich mich absolut wohl in meiner Wohnung, obwohl alles neu, alles fremd und ich völlig allein war. 
Doch eines war meine Rettung: Ich lernte in der OCG den Organismus Gottes kennen. 
Egal wo ich wohne, egal was ich tue, egal welche meine Hintergründe sind- wir sind alle miteinander verbunden, denn letztendlich sind wir "nur" EINER!  Auch wenn ich physisch nicht mit meinen Freunden zusammen bin, so sind wir trotzdem miteinander verbunden. Im Positiven wie auch im Negativem spüren wir uns gegenseitig, weil wir im Herrn in EINEM Geist verknüpft sind. 
In meiner neuen Umgebung bekam ich Kontakt zu anderen OCGern, die ich bisher nicht kannte. Noch nie erlebte ich so ein schnelles urvertrautes Gefühl, mit anfangs mir unbekannten Menschen. Ich spürte ihr Herz, ihre Liebe und Beziehung zum Herrn. Dies verband uns sofort. 
Wieder erlebte ich diese Qualität der "Echtheit". 
Es ist der Weg der Veränderung, wo man sich gegenseitig herzlich ein Spiegel ist und Korrektur erfährt.
Der Weg, wo man lernt, mitten im tiefstem Alltag der Stimme Gottes zu folgen und sich dieser Führungsinstanz des Friedens in allem anvertrauen kann.
Der Weg, wo jede Predigt in das Übungsfeld des Alltags gebracht wird, um gemeinsam Fortschritte zu erleben. 
So kam ich sehr schnell hier in der Ferne an, weil ich spürte, dass der Organismus Gottes nirgendwo aufhört.